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Die letzten Vorstellungen: 04.04./05.04., 19:30 & Derniere am 06.04.2025, 16:00 Theater an der Ruhr/VolXbühn

"Meine Regiearbeiten sind multidisziplinäre
Projekte – Uraufführungen
und Stückentwicklungen – im
Grenzbereich von Performance,
Sprech- & Musiktheater.

Inhaltlicher Kern der kommenden Projekte
ist die Übertragung physiologischer &
physikalischer Phänomene auf persönliche Erlebnisse
und soziale Prozesse - mit selbst verfassten Texten"                                                                                                                                      

DON KARLOS von Friedrich Schiller (2007)

"Wenn Friedrich Schillers Don Karlos in die Finger eines Regisseurs gerät, der die Theatergänger bereits mit innovativen Inszenierungen moderner Stücke beeindruckte, darf man sich auf eine ungewöhnliche Bearbeitung des klassischen Stoffes freuen. (...) Nicht zuletzt durch die eigene Choreografie ist es Jörg Fürst gelungen, Don Karlos eine Handschrift zu geben, die wunderbar zum Geschehen passt.“ (Kölnische Illustrierte)

Ein Tanz schmutziger Hände & reiner Seelen. Spanien auf dem Zenit seiner Macht – kurz vor dem Zerfall. König Philipps Welt gerät aus den Fugen. Ehrgeiz und Misstrauen wachsen ins Uferlose. Ein Netz von Intrigen wird gesponnen. Der Werkstoff ist die Leidenschaft. Am Ende stehen Tod, Einsamkeit und ein erstarrtes, der Zukunft abgewandtes System. Die 220 Jahre alte Mischung aus Politthriller und Familiensoap zeigt Menschen, die aufs grausamste an einander vorbei leben & lieben und die Frage – privates Glück oder Engagement für Ideale? – auf faszinierende Weise unbeantwortet lassen.

Besetzung:

PHILIPP der Zweite, König von Spanien: Johann Krummenacher, ELISABETH von Valois, seine Frau: Alexe Limbach, DON CARLOS, der Kronprinz: Florian Stiehler, MARQUIS, von Posa: Andreas Spaniol, Prinzessin EBOLI, Dame der Königin: Fiona Metscher, Herzog ALBA, Grande von Spanien: Christof Hemming, DOMINGO, Beichtvater des Königs: Johann Krummenacher, Stimme GROßINQUISITOR: Bernhard Minetti (Audio)

Regie & Textfassung: Jörg Fürst, Bühne: Jana Denhoven, Kostüme: Monika Odenthal, Licht: Marc Brodeur, Maske: Heike Helbach, Videodokumentation: Basa Vujin-Stein, Regie-/Produktionsassistenz: Garlef Keßler

 

Pressestimmen:

„Die Inszenierung überzeugt mit famosen Schauspielern. Regisseur Jörg Fürst („A.TONAL.THEATER“) erforscht in seiner gut dreistündigen Inszenierung den geschassten Thronfolger und die fünf weiteren Hauptfiguren aus Friedrich Schillers historischer Tragödie wie sedierte Versuchstiere und treibt seine famosen Schauspieler zu konzentrierten Hochleistungen. Die Zeitlosigkeit und Relevanz des 220 Jahre alten Stoffes – Analyse eines fatal autoritären Machtapparats und entarteter Leidenschaften – zeigt Fürst, indem er gleichsam den gesamten Hof in eine undefinierte Zukunft beamt. Die seltsam futuristischen Kostüme irgendwo zwischen Star Trek und Tankwart, die als Trenner eingesetzten, spacigen Elektrosounds und das ans innere eines Raumschiffs erinnernde Bühnenbild wirken sehr artifiziell, unterstreichen indes das universelle des dramatischen Gedichts. Darüber hinaus wird auf jeden exaltierten Schnickschnack verzichtet: Das Wort steht im Mittelpunkt, untermalt von reduzierter Gestik und pointierter Mimik. Stürmischer Premierenapplaus.“ (Kölner Stadtanzeiger)

Mit metallenen Beschlägen ist die Bühne zugesperrt, wie ein stählerner Riesenkoffer. In Stücken, eins nach dem anderen, wird sie wieder demontiert. Kein schlechtes Bild für das waffenstarrende katholische Spanien Philipps II.. (...) Jörg Fürst zerschneidet Schillers dramatisches Gedicht in Einzelteile. Er besitzt ein Talent für Texte, das hat er in „wualitzaaa“ von Ernst Jandl oder dem theaterpreisgekrönten „Wir im Finale“ von Marc Becker eindrucksvoll bewiesen. Diesmal lässt er die Protagonisten einzeln an die Rampe treten. Auge in Auge mit dem Publikum klärt sich die Psychodynamik der Figuren.“ (Kölnische Rundschau)

"Wenn Friedrich Schillers Don Karlos in die Finger eines Regisseurs gerät, der die Theatergänger bereits mit innovativen Inszenierungen moderner Stücke beeindruckte, darf man sich auf eine ungewöhnliche Bearbeitung des klassischen Stoffes freuen. So kommt Pater Domingo als eine Mischung aus Darth Vader und Mitglied des Ku-Klux-Klans daher und vermittelt mit einem Augenzwinkern Kritik an der katholischen Kirche zur Zeit der Inquisition. Futuristische Nüchternheit vermittelt andererseits gekonnt die starre Etikette am spanischen Hof im 16. Jahrhundert. (...) Nicht zuletzt durch die eigene Choreografie ist es Jörg Fürst gelungen, Don Karlos eine Handschrift zu geben, die wunderbar zum Geschehen passt.“ (Kölnische Illustrierte)